Ist sein Haus eigenlich jemals fertig geworden? Am Feierabend (beziehungsweise am Ende einer TV-Episode) fuhr Anwalt Tony Petrocelli gerne mit dem verbeulten Pick-Up zur staubigen Baustelle und verknaupte am Eigenheim „täglich zwölf Steine – Minimum!“
Die Serie „Petrocelli“ ist ein kleiner TV-Klassiker. 45 Folgen entstanden zwischen 1974 und 1976 – ab jenem Jahr liefen sie auch im ZDF; nun erscheint Serie in zwei Staffelboxen auf DVD und bietet einen Blick zurück auf eine etwas ruhigere TV-Zeit – vielleicht zu ruhig für jüngere Zuschauer, die am aktuell schnelleren Serienstil geschult sind, aber durchaus interessant: Die Fälle sind oft trickreich, und die Gerichtsszenen („Einspruch, Euer Ehren!“ – „Stattgegeben!“) packend. Vor allem ist Anwalt Petrocelli eine plastische Figur, ein Schlitzohr und Idealist zugleich. Barry Newman gibt diesem lässigen Anwalt viel Präsenz; schade, dass ihm danach keine große Karriere vergönnt war.
In Nebenrollen sieht man alte Bekannte – ob nun Stephanie Powers aus „Hart aber herzlich“ in der Pilotfolge, William Shatner ohne Captain-Kirk-Uniform und auch Harrison Ford, der hier, ein paar Jahre vor „Star Wars“, noch ein TV-Hinterbänkler war. Insgesamt eine sehr willkommene Wiederbegegnung.
Erscheinen bei Winkler Film. Zwei Mal sieben DVDs.
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